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Freiers
Füße
Hochgezit
- Hochzeit
Verlobungs-
oder Heiratsantrag
KEINE
SCHUHE KAUFEN und andere Bräuche
Auch
Schere, Gabeln und Messer kamen als Geschenke nicht in Frage – sie würden
die gegenseitige Zuneigung zerschneiden oder zerstechen. In
der Eifel und in Teilen Hessens ist es bis heute Brauch, vor dem
Verlobungshaus zu schießen oder mit der Peitsche zu knallen, um so die
unheilvollen Mächte zu vertreiben. In
Bayern war es lange Zeit üblich, den Bräutigam am Verlobungstag
scherzhaft auf die Probe zu stellen. Anstelle der Braut wurde ihm ein
fremdes Mädchen oder ein als Frau verkleideter Mann vorgeführt, um zu
testen, ob er seine Verlobte überhaupt kenne. Der Bräutigam mußte
auch darauf gafaßt sein, daß während des Verlobungsmahls ein fremdes
Mädchen auftauchte und ihm laut schimpfend ein ausgestopftes Wickelkind
vor die Füße warf. Wurde der Bräutigam rot, so galt dies als sicheres
Zeichen, daß er wohl eine heimliche Liebe oder sogar uneheliche Kinder
hatte. Zukunftsweisend
ist der Brauch, im Kuchen zum Verlobungskaffee einen kleinen Ring oder
eine Bohne zu verstecken. Das Mädchen, das in seinem Stück den Ring
oder die Bohne findet, darf sich freuen: Sie wird – so heißt es –
die nächste Braut. In
katholischen Gegenden mußten die Brautleute beim Pfarrer „zum
Stuhlfest“ erscheinen und das „Brautexamen“ ablegen. Dabei nahm
ihnen der Geistliche vor Zeugen das Eheversprechen ab und prüfte sie in
Glaubensfragen. Erst dann galt häufig das Paar als verlobt. |
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