Kutschenspiel > 2. Geschichte

Kutschenspiel - die Geschichte

Variante 1

Variante 2
(ohne Lakaien)

Es war einmal vor langer langer Zeit, da fuhr ein König mit seiner Königin in einer schönen Kutsche, gelenkt von seinem treuen Kutscher mit seinen stolzen Pferden, ein Wallach und eine Stute, über Stock und Stein durch einen tiefen dunklen Wald. Der König vertraute seinem Kutscher, denn der Kutscher hatte den König und die Königin schon immer wieder gesund und munter nach Hause in ihr stolzes Schloß gebracht. Deshalb hatte die Königin an diesem Abend keine Angst, durch den tiefen dunklen Wald zu fahren.

Ganz plötzlich rumpelte die ganze Kutsche. Die Pferde scheuten und drohten über Stock und Sein in den tiefen dunklen Wald zu flüchten. Der König fragte besorgt den Kutscher: "Kutscher! Kutscher, mein lieber Kutscher, was ist mit den Pferden los? Ist etwas das linke Hinterrad gebrochen, als Du über Stock und Stein gefahren bist?"

Darauf sagte der Kutscher zum König: "Nein, mein König. Ich glaube eher, es war das rechte Hinterrad. Ist mit der Königin alles in Ordnung?" Daraufhin sagte die Königin zum Kutscher: "Kutscher! Kutscher, mein lieber Kutscher, mein herzallerliebster Kutscher, für mich klang es eher so, als ob das linke Vorderrad und das rechte Vorderrad gebrochen sind. Ist denn mit den Pferden alles in Ordnung? Es wäre schade, wenn sie über Stock und Stein in den tiefen dunklen Wald fliehen würden."

Der Kutscher sagte zur Königin: "Nein, die Pferde sind nur beunruhigt. Ich werde einmal von der Kutsche absteigen und die Pferde beruhigen." Der König sagte zu seinem Kutscher: "Kutscher, hey Kutscher, paß auf, daß Du Dich nicht verletzt, nicht daß Du über Stock und Stein fällst." Darauf antwortete der Kutscher: "Nein, mein König, ich werde mich schon nicht verletzen. Ich werde auch gleich, nachdem ich die Pferde beruhigt habe, nach den Rädern sehen und schauen, ob die Kutsche noch voll intakt ist."

Der Kutscher stieg also von seiner Kutsche und ging über Stock und Stein zu den Pferden und beruhigte den Wallach und die Stute mit einigen ruhigen Worten. Danach ging er um die Kutsche, kontrollierte das rechte Vorderrad, dann das rechte Hinterrad, das linke Hinterrad und das linke Vorderrad und zum Schluß die ganze Kutsche. Danach stieg er wieder auf die Kutsche und nahm die Zügel der Kutsche wieder in die Hand.

Der König sah seine Königin an und fragte dann den Kutscher: "Kutscher! Hey Kutscher, welches von den Rädern ist denn nun gebrochen?" Daraufhin erwiderte der Kutscher: "Es war weder das rechte Vorderrad, noch das rechte Hinterrad, auch nicht das linke Vorderrad und das linke Hinterrad. Die Kutsche ist auch voll in Ordnung. Wahrscheinlich war es nur ein großer Ast, der gegen die Kutsche geflogen ist und damit die Pferde scheu gemacht hat."

Die Königin sagte zum Kutsche: "Lieber Kutscher, dann können wir jetzt unbesorgt aus diesem tiefen dunklen Wald herausfahren und in unser Schloß zurückkehren?"

Der Kutscher antwortete der Königin: "Aber ja, meine Königin. Wir sind sicher bald wieder zu Hause. Ich werde die Pferde jetzt über Stock und Stein jagen, damit wir diesen tiefen dunklen Wald so schnell wie möglich wieder verlassen können." Der Kutscher trieb die Pferde an; die Kutsche rollte über Stock und Stein und fuhr bald aus dem tiefen dunklen Wald auf den Hof des Schlosses.

Der Kutscher stieg von der Kutsche, geleitete den König und die Königin aus der Kutsche, spannte die Pferde ab, kontrollierte noch einmal das rechte Vorderrad und das linke Vorderrad und auch das rechte Hinterrad und das linke Hinterrad und ging dann in den Stall, um den Wallach und die Stute zu versorgen.

Der König und die Königin waren sehr zufrieden mit ihrem Kutscher. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben der König und die Königin auch heute noch und fahren mit ihrer Kutsche in den tiefen dunklen Wald.

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