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Die Geschichte

der Frau

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Die Frau und die Emanzipation

Nach diesen langen Jahrtausenden des Lebens im Hintergrund der Evolution hat es Frau in den letzten hundert Jahren geschafft, in erstaunlicher Weise in den Vordergrund der zivilisierten Welt zu treten. In zähem Ringen konnte sie sich Zutritt verschaffen zu all den Einrichtungen und Errungenschaften der modernen Welt, die es ihr ermöglichen aktiv die Gesellschaft mit zu gestalten.

Seither gibt es so segensreiche Dinge wie Gleichstellungsbeauftragte, die ihren Tag damit verbringen, peinlich genau darauf zu achten, daß keine Frau auch nur im mindesten benachteiligt wird. Diese Vollstrecker des weiblichen Eigensinns beharren standhaft auf jedem noch so falschen Standpunkt, wenn er denn nur der Sache dient. Biologische Feinheiten, die dem objektiven Betrachter sofort ins Auge fallen, werden hartnäckig diskutiert, bis selbst gestandene Wissenschaftler nicht mehr recht wissen, wer denn nun schwanger wird.

Althergebrachte Sitten, wie z.B. das "aus dem Mantel helfen", werden hingegen nach wie vor gerne in Anspruch genommen, soweit sich daraus kein wie auch immer gearteter Anspruch des Mannes auf weiß der Teufel was ergibt. Aus dieser Zwiespältigkeit ergeben sich denn auch die Widersprüche, die der modernen Frau das Leben schwer machen.

Sollte ein Mann es wagen ihr zu bedeuten, daß sie gewisse Tätigkeiten auch ganz gut alleine ausführen könnte, wenn sie denn nur wollte, besteht sie darauf , daß sie eine Frau ist und daher der Mann alleine aus Höflichkeit verpflichtet ist, ihr z.B. die Tür aufzuhalten. Was mithin recht unnatürlich wirkt, wenn eine gestandene Baggerfahrerin sich morgens weigert die Tür ihres Arbeitsgerätes selbst zu öffnen.

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