Seite 580 |
|||
|
|||
Glaubt man
der Bibel, so war die Frau im großen Schöpfungsplan zuerst
gar nicht vorgesehen. Der Mann allein hätte eigentlich vollkommen
ausgereicht, um alles zu vergeigen, aber leider wurde ihm langweilig
und er
hatte keinen Bock mehr, an sich selbst herumzugrabbeln.
Deshalb schnippelte er flinkerhand eine überzählige Rippe aus
seiner Seite
und bestellte sich dafür aus Thailand eine Frau. So oder so ähnlich
soll es
gewesen sein. Allerdings war der liebe Gott mit dieser Sonderlieferung am Wochenende wohl doch ein wenig überfordert, denn er sandte Freund Adam eine noch ziemlich unausgegorene Mensch-Variante als Partner: ein Pimmel zu wenig, viel zuviel Brüste und genetisch bedingte Wahnvorstellungen, wie z.B. der Irrglaube, in der Fußgängerzone tot umzufallen, wenn man nicht mindestens zehn Minuten an jedem Schuhgeschäft stehen bleibt. Ein Blick auf die weiblichen Chromosomen beweist auch heute noch ganz eindeutig die Mangelhaftigkeit des Modells: zweimal X, das heißt zweimal durchgestrichen - sollte also eigentlich noch mal überarbeitet werden. Trotzdem schaffte es die Frau, ihren Platz auf der Welt zu behaupten. Konnte der Mann schon immer besser gucken als denken, so machte sie sich diese Schwäche zunutze und konnte schon bald besser aussehen als Auto fahren. Mit ein paar Pinselstrichen um den Mund und Augen, und der Erweiterung des Dekolletés in reziprokem Verhältnis zur Kürzung der Rocklänge, gelang es ihr, selbst die verschachtelten Gehirnwindungen eines Nobelpreisträgers in Sekundenschnelle auf einen einzigen rudimentären Rammelimpuls zu reduzieren. Es läßt sich halt nicht leugnen - jeder Mann guckt ab und zu mal
"Baywatch",
aber der Intellektuelle dreht wenigstens den Ton ab. Inzwischen hat
die
Frau den Mann auf der Erfolgsspur längst überholt. |
|||
|
|||