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Die Garderobe

 

 

Wohl fast zu jeder Festlichkeit
qibt's manche Unbequemlichkeit.
Bereits früh Morgens fragt man dann
was zieh' ich nur zur Hochzeit an:
Die schwarze oder graue Hose,
das Kleid mit oder ohne Rose,
den grünen oder gelben Binder,
den Strohhut oder den Zylinder?
Ja, selbst die Unterhos' macht Pein,
ob kurz, ob lang, wie soll sie sein?
welch' Lippenstift, welch' Auqenbrau´n
soll ich mir heut' ins Antlitz hau'n ?
Und eh' man dies noch hat erkannte
ist's Mittagessen angebrannt.
So hat man Kummer schon am Morgen,
am Tage kommen and´re Sorgen.
Der Mann, der sucht den Kragenknopf
und findet ihn irn Blurnentopf,
Die Frau sucht ihren Strurnpfbandhalter,
der gestern hing im Band am Schalter.
Ein andrer sucht den linken Schuh,
der nächste kriegt die Büx nicht zu.
Dann geht es los, es wird schon Zeit
der Marsch ist lang, der Weg ist weit.
So kamen sie von Kreuz und Quer
nach Eden  zur Hochzeit her.

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