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nach 25 Jahren
 

Was sagt der Mann zu seiner Frau?
 

heute

in 25 Jahren

Plaudere mit mir, oh Geliebte,
Deine Stimme ist Seligkeit für mich.

Es ist schrecklich, daß Du überall mitreden mußt; ihr Frauenzimmer könnt doch nie schweigen.

Mit Dir mein Engel könnt ich darben,
mit Dir auf wüster Insel glücklich sein.

Schon wieder Kartoffelsuppe mit Kohl und Klops, in der Werksküche gibt's ja mehr Abwechslung.

Schön bist Du in jedem Gewande, und doch ist kein Gespinst zu fein, keine Seide schmiegsam genug, um würdig zu sein, Deine Kleider zu umhüllen.

Was? 20.- kostet der Meter von Deinem Kleid? Ja, kannst Du nicht Reste oder zurückgesetzte Muster oder billige Stoffe kaufen? Ich verdiene das Geld doch nicht eimerweise.

Süßes Lieb! Laß meinen Mund nur Dein Haar streifen und lächle mir zu.

Komm alte, gib mir 'nen Schmatz und dann brumm nicht.

Von Deinen Rosenlippen sauge ich Nektar und Ambrosia.

Ich geh mal eben nach nebenan und trinke ein Glas Bier. Geh Du nur schon ins Bett.

Dein Sklave will ich sein. Die Wünsche Dir von den Augen ablesen. Ich gehorche.

Nun las mich aber bald in Ruhe! Denkst wohl ich bin Dein Dienstmädchen.

Heute Abend komme ich, und bringe Dir "Romeo und Julia" mit, lies darin, erkenne in mir Deinen Romeo.

Nimm statt dieser langweiligen Romane lieber Dein Ausgabenbuch in die Hand. Damit Du siehst, wie schrecklich Du wirtschaftest oder steck Deine Nase ins Kochbuch.

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