Blacksex - klick hier!

Seite 56

Rat & Hilfe
Chlamydieninfektionen

Neue Untersuchungen, bessere Diagnose

Chlamydien gehören zu den häufigsten Ursachen für ungewollte Kinderlosigkeit. Ein neuer Test spürt die Infektion jetzt sicher auf
 

Die Ärzte, die sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten befassen - Hautärzte, Frauenärzte und Urologen -, beobachten seit einiger Zeit einen Anstieg von Chlamydieninfektionen, die beim Sex übertragen wurden. Die Entwicklung ist gegenläufig zu der bei den klassischen Geschlechtskrankheiten Syphilis und Gonorrhö (Tripper) - die gehen nämlich zurück. Droht uns eine neue Lustseuche?

Die Zahlen können nur geschätzt werden

"Das kann man wohl so nicht sagen", beruhigt Dr. Jens Olaf Mielcke, Dermatologe mit dem Spezialgebiet sexuell übertragbare Krankheiten. "Wir wissen noch gar nicht sicher, ob die Krankheit wirklich häufiger wird oder ob wir sie nur deshalb öfter registrieren, weil wir sie durch neue Nachweisverfahren besser feststellen können." Seit März 1997 gibt es ein Testsystem, mit dem der Arzt die Chlamydien zuverlässig nachweisen kann. Und genau seit dieser Zeit steigt auch die Zahl der nachgewiesenen Chlamydieninfektionen. Der Verdacht liegt also nahe, daß mehr Infektionen als früher erkannt werden. Mielcke: "Es wurde einfach eine Lücke in der Diagnostik geschlossen."

Die schwierige Diagnose ist ein Grund dafür, daß man die Zahl

der jährlichen Neuinfektionen bisher nur grob schätzen kann. Laut Bundesverband der Frauenärzte liegt sie zwischen 300000 und 1,1 Million. Der zweite Grund: Nicht immer macht die Infektion Beschwerden. Vor allem Frauen können sich anstecken, ohne es zu merken. "Ärzte sollten deshalb öfter an eine Chlamydieninfektion denken und - etwa bei ungewollter Kinderlosigkeit - einen entsprechenden Test machen", empfiehlt Mielcke.

Antibiotika schalten die Bakterien aus .
Einziger Schutz ist die Verwendung von Kondomen. Auch wenn es keine genauen Zahlen gibt, steht fest, daß das Ansteckungsrisiko für Chlamydien beträchtlich hoher ist als für Gonorrhö und Syphilis. Wer sich angesteckt hat, mußzum Arzt. Auch wenn die Symptome (s. Kasten u.) der Infektion abklingen, wüten die Chlamydien weiter, bis die Unfruchtbarkeit droht. Diese Gefahr kann der Arzt durch Antibiotika wie Doxycyclin ausschalten.

Steckbrief

Chlamydien sind sehr kleine Bakterien, die sich auf den Schleimhäuten ansiedeln. Beim Befall der Augenschleimhäute entsteht eine unangenehme Bindehautentzündung, die sehr ansteckend ist. Siedeln sich die Erreger in den Harnwegen oder den Geschlechtsorganen an, dann äußert sich die Infektion bei Mann und Frau verschieden:

Beim Mann können Chlamydien dann unangenehme Harnwegsinfektionen auslösen, die der Arzt als NGU bezeichnet. Die Abkürzung steht für „nicht gonorrhoische Urethritis“, was soviel bedeutet wie: Harnröhrenentzündung, die nicht durch eine Gonorrhö ausgelöst ist.

Bei der Frau führt die Infektion zu Schmerzen im Unterleib, Zwischenblutungen und Ausfluß, manchmal auch zu einem leichten Brennen beim Wasserlassen.

Wird die Infektion nicht behandelt, drohen schwere Folgen: Bei Männern und Frauen können Chlamydien die inneren Geschlechtsorgane schädigen und dadurch zu Unfruchtbarkeit führen. Experten schätzen, daß Chlamydien bei jedem zehnten ungewollt kinderlosen Paar die Ursache sind.

Safer Sex: Chlamydien werden beim Geschlechts-verkehr übertragen. Kondome schützen, wenn aus dem Kuß mehr wird.

Ù