Lange
war es eines der bestbehüteten Geheimnisse Hollywoods:
Frauenliebling Clark Gable litt an Mundgeruch. Für
Filmpartnerin Vivien Leigh waren die Kußszenen in „Vom Winde
verweht“ die Hölle. Wenn Sie in Gables Armen schwach wurde,
dann lag das weniger an seinem unwiderstehlichen Charme als am
Drehbuch.
Mundgeruch
ist jedoch nicht nur für Schauspieler, die von Berufs wegen schöne
Frauen küssen müssen, ein Handicap. Jeder kommt seinem
Mitmenschen nahe: in Besprechungen, in der U-Bahn, bei der
Diskussion vor dem Computerbildschirm. Für die meisten reicht
eine sorgfältige Mundhygiene aus, um Mundgeruch gar nicht erst
aufkommen zu lassen. Für manche bleibt allerdings nur der Gang
zum Arzt oder Zahnarzt, um ernstere Ursachen aufzuspüren und
abzustellen.
Ursache
1: Knoblauch & Co.
Knoblauch
und Zwiebeln hinterlassen ihre charakteristischen Spuren in der
Atemluft ebenso wie Bier, Wein und Schnaps. Was viele
Kaffeeliebhaber nicht wissen: Auch der braune Muntermacher
verursacht Mundgeruch, wenn man viel davon trinkt.
Abhilfe:
Chlorophyllhaltige Tabletten und sauerstoffaktive
Lutschtabletten verhindern die Geruchsbildung im Mund.
Lutschpastillen und zuckerfreie Bonbons mit Pfefferminz-,
Eukalyptus- oder Zitronengeschmack überdecken kurzfristig den
Geruch.
Ursache
2: Mangelnde Hygiene
Wer
nicht regelmäßig seine Zähne putzt, riskiert neben Karies und
Parodontitis auch Mundgeruch. Essensreste in den Zahnzwischenräumen
oder an der Zahnprothese zersetzen sich mit der Zeit, ein übler
Geruch entsteht. Auch Entzündungen und tiefe Karies können als
Folge mangelnder Zahnhygiene zu Mundgeruch führen.
Abhilfe:
Am besten nach jeder Mahlzeit die Zähne putzen, mindestens aber
zweimal am Tag. Zahnseide und Interdentalbürsten lösen auch
den Bakterienbelag in Zahnzwischenräumen. Mundduschen entfernen
Essensreste und Zahnbeläge auf dem Gebiß. Spezialreiniger lösen
Bakterien und Beläge an Zahnprothesen auf.
Ursache
3: Mundtrockenheit
Auf
einer trockenen Mundschleimhaut können sich leichter Bakterien
ansiedeln und vermehren, deren Stoffwechselprodukte Entzündungen
verursachen, die dann zu Mundgeruch führen. Unter
Mundtrockenheit leiden vor allem Menschen, die nicht durch die
Nase atmen können, mit offenem Mund schlafen oder rauchen. Bei
Rauchern kommt noch der Geruch nach kaltem Tabakrauch dazu. Zu
den Medikamenten, die
Mundtrockenheit auslösen, gehören vor allem Mittel
gegen die Parkinsonsche Erkrankung oder gegen Depressionen.
Abhilfe:
Viel trinken hält die Mundschleimhaut feucht.
Lutschpastillen oder Kaugummis halten auch hier den Atem frisch.
Wenn
Medikamente oder eine Erkrankung die Mundtrockenheit
verursachen, hilft ein spezielles Mundspray. Es enthält künstlichen
Speichel, der länger an der Mundschleimhaut haftet als normale
Getränke.
Ursache
4: Fasten
Wer
fastet, hat einen veränderten Stoffwechsel; dadurch kann sich
auch der Geruch der Ausatemluft verändern. Mundgeruch entsteht
bei Fastenden auch durch verringerten Speichelfluß. Kauen regt
die Speichelbildung an, der Speichel wiederum hält das
notwendige Gleichgewicht in der Mundhöhle und an den Zähnen
aufrecht. Wer auf Nahrung größtenteils verzichtet, kaut
weniger und produziert auch weniger Speichel.
Abhilfe:
Wer kräftig Kaugummi kaut, regt die Speichelbildung an.
Die erfrischenden Zusätze verbessern den Atem.
Chlorophyllhaltige Dragees haben so gut wie keine Kalorien.
Ursache
5: Erkältung
Entzündungen
an der Mundschleimhaut, im Hals und an den Mandeln kann man
manchmal schon am unangenehmen Geruch erkennen. Schuld daran
sind Stoffwechselprodukte der Krankheitserreger.
Abhilfe:
Gegen Entzündungen im Hals helfen Lutschpastillen, die
entzündungshemmend, antibakteriell und örtlich leicht betäubend
wirken.
Bei
Entzündungen von Mundschleimhaut und Zahnfleisch sind Gurgellösungen
sinnvoll, die als Wirkstoff beispielsweise Myrrhe oder Salbei
enthalten. Bei anhaltenden Beschwerden oder wenn
Abgeschlagenheit oder Fieber hinzukommen, sollten Sie zum Arzt.
Ursache
6: Medikamente
Bestimmte
Medikamente können als unerwünschte Wirkung schlechten Atem
verursachen. Das kann daran liegen, daß sie im Körper zu
Produkten abgebaut werden, die
Mundgeruch
verursachen. Oder sie führen zu Mundtrockenheit und begünstigen
auf diese Weise schlechten Atem.
Abhilfe:
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über dieses Problem.
Vielleicht können Sie auf ein anderes Präparat mit
vergleichbarer Wirkung umsteigen. Eventuell kann das Problem
auch durch mehr trinken oder Anwendung von künstlichem Speichel
gelindert werden.
Ursache
7: Gestörte Verdauung
Auch
eine Störung im Verdauungstrakt kann der Grund für üblen
Geruch sein, beispielsweise nervöse Magenbeschwerden, eine
Magenschleimhautentzündung oder ein Geschwür. Ein Mangel an
Enzymen kann indirekt zu Mundgeruch führen, weil dann Nahrung
im Dickdarm von den dort lebenden Bakterien zu übelriechenden
Produkten abgebaut wird, die in den Körper aufgenommen und über
die Lunge abgeatmet werden.
Abhilfe:
Kurzfristig helfen erfrischende Lutschpastillen.
Lohnen kann sich auch eine Ernährungsumstellung: mehr
Kohlenhydrate, weniger Eiweiß und Fett. Allerdings müssen Sie
Störungen und Entzündungen im Verdauungstrakt ursächlich vom
Arzt behandeln lassen.
Mundgeruch
als Warnsignal
Manchmal
ist Mundgeruch nicht nur unangenehm, sondern Symptom einer
ernsthaften Krankheit. Typische Geruchsvariationen sind:
¨
Ammoniakgeruch
bei Lebererkrankungen
¨
Uringeruch
bei Harnvergiftung als Folge eines Nierenversagens
¨
Süßlicher
Geruch bei Zuckererkrankungen
¨
Fauliger
Geruch beispielsweise bei bakteriellen Infektionen der Bronchien
oder der Lunge.
Wenn
Sie trotz Lutschbonbons und konsequenter Zahnhygiene regelmäßig
schlechten Atem haben und auch Ernährungsgewohnheiten nicht
daran Schuld sind, sollten Sie keine Scheu haben, mit Ihrem Arzt
oder Zahnarzt über dieses Problem zu sprechen, ob ernsthafte
Ursachen dahinterstecken. |